Ausgabe #4
10.11.23 / 20 UHR
Anja Bachl
Lütfiye Güzel
Ralph Tharayil
Selma Wels
VERANSTALTUNGSORT:
Chausseestr. 125, Berlin
MODERATION:
Andrea Schmidt & Alexander Graeff
Mit diesem Themenschwerpunkt geht »Schreiben gegen die Norm(en)?« in die nunmehr vierte Runde. Die Gäst*innen zeigen, wie sie mit ihrem Schreiben und Publizieren soziale Praxen verhandeln ohne dominanzkulturelle Normen zu aktualisieren. Ihre Texte sprengen traditionelle Vorstellungen des Zusammenlebens. Sie mischen die Textgattungen und führen eindrücklich vor Augen, was sich in unserer Gesellschaft ändern muss.
Jede*r dritte Bürger*in nennt eigene oder familiäre Migrationsgeschichten als Bezugspunkte im Leben. Migration ist zum gesellschaftlichen Alltag geworden, in den Medien ist von der postmigrantischen Gesellschaft die Rede. Auch in der Literatur ist Migration ein beliebtes Thema. Gleichzeitig haben binäre Ausschlussdynamiken Hochkonjunktur: Inland/Ausland, Eigenes/Fremdes, Wir/Die bleiben hartnäckig bestehen. Wie geht das zusammen mit den sich verändernden Wahrheitsproduktonsmaschinen, und wer bedient welche Hebel?
Ausgabe #3
01.10.22 / 20 UHR
Jchj V. Dussel
Heike Geißler
Siham Karimi
Marlen Pelny
VERANSTALTUNGSORT:
Rollbergstraße 26, Berlin
MODERATION:
Andrea Schmidt & Kevin Junk
Jchj V. Dussel lässt Protagonist*in aus einem toxischen Familienumfeld im provinziellen Deutschland entkommen. Marlen Pelny schreibt über das Grauen in der Zuneigung zwischen Kind und Eltern, in der die Nähe übergriffig wird. Siham Karimi arbeitet in den Gedichten ein literarisches Zusammenspiel von muslimischer Spiritualität und poetisierten Alltagsbeobachtungen aus.
»Schreiben gegen die Norm(en)?« geht in die dritte Runde. Die literarischen Gäst*innen lesen und diskutieren in der Pepsi Boston Bar des SchwuZ. Ihre vielfältige Gegenwartsprosa und -lyrik und ihre literarischen Positionen durchqueeren soziale wie literarische Normen. Heike Geißler lässt zwei proletarische Prinzessinnen eine Revolte anzetteln. Da sie nie in irgendeinem Buch vorkommen, schreiben sie sich selbst ein in die Literatur und leisten damit Widerstand gegen die tradierten Märchen, die Literatur bis heute immer noch durchdringen.
Ausgabe #2
13.11.21 / 20 UHR
Doris Anselm
Jasper Nicolaisen
Muri Darida
Miku Sophie Kühmel
VERANSTALTUNGSORT:
ocelot, not just another bookstore
Brunnenstraße 181, Berlin
MODERATION:
Andrea Schmidt & Alexander Graeff
Denn das Queere, Offene, Nichtfestgelegte und Experimentelle als poetologische Prinzipien des Schreibens zu begreifen, folgt keiner kurzfristigen Logik der Verwertung. Vielmehr sickert es ein in die Strukturen des Betriebs, durchqueert soziale wie literarische Normen und kritisiert Zustände und Zumutungen. Das Engagement gegen bestehende (hetero-)normative Strukturen in Gesellschaft und Literaturbetrieb ist es, was die Gäste von »Schreiben gegen die Norm(en)?« trotz ihrer unterschiedlichen Positionen eigensinnig verwandt macht.
Endlich wird die nächste Ausgabe von »Schreiben gegen die Norm(en)?« mit neuen Gäst*innen in der Buchhandlung »ocelot, not just another bookstore «möglich. Seit der Auftaktveranstaltung ist so viel Zeit vergangen. Dabei ist seit 2019 queere Literatur in aller Munde. Man kann fast von einem Trend sprechen. Einerseits ist das erfreulich, andererseits ist klar, dass der Literaturbetrieb im deutsch-sprachigen Raum gerne mal Themen zu Trends hypt, von denen ein Jahr später keine*r mehr etwas wissen will. »Schreiben gegen die Norm(en)?« folgt einem anderen Ansatz.
Ausgabe #1
01.12.18 / 20 UHR
Anna Hetzer
Anja Kümmel
Kevin Junk
Donat Blum
VERANSTALTUNGSORT:
ORi, Friedelstraße 8, Berlin
MODERATION:
Alexander Graeff
Ein solches Schreiben fordert literarische und literaturbetriebliche Prozesse heraus und nähert sich heute mit besonderer Dringlichkeit den von Diversität geprägten Identitäten und Realitäten an – ohne poetologische Ismen zu bemühen. Dies zeigen die Autor*innen an dem Abend mit ihrer vielfältigen Gegenwartsprosa und -lyrik und ihren sehr unterschiedlichen literarischen Ansätzen.
Das Offene, Experimentelle und Queere als poetologische Prinzipien des Schreibens zu begreifen, folgt einer bestimmten Art des Denkens. Literaturhistorisch zeigt es sich vor allem am Mut der Schreibenden, mit dem, was als normativ gesetzt wurde, anders umzugehen; vor allem aber als Engagement gegen heteronormative Strukturen in der Gesellschaft.